Balalaika Orchester DRUSCHBA : Presse-Echo

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Balalaika Orchester DRUSCHBA
Presse-Rezension der Bergischen Morgenpost, 21. Januar 2002


Balalaika-Orchester gab ein stimmungsvolles Konzert

Feine Poesie in Musik und Tanz

Hell schwirren die hohen Balalaiken, wunderbar ist ihr Gegensatz zum kürzeren, dunklen Klang der Bassinstrumente, die Farben des Knopfakkordeons und die kräftigen Skalen der Gusli geben Fülle und Hindergrund - das Konzert des Balalaika-Orchesters Druschba in der Lenneper Klosterkirche war ein Fest der russischen Volksmusik.

Gleich beim ersten Stück, im spannungsvollen Wechsel zwischen tiefen und hohen Instrumentengruppen, überzeugten Dynamik, exakte Rhythmik und feine Stimmungen. Zu hören war nicht einfach eine bunt gemixte Palette bekannter und unbekannterer Lieder und Stücke im sehnsuchtsvollen Vibrieren der Balalaiken, sondern fein ausgearbeitetes, musikantisches Spiel, das lebendig und differenziert den Charakter der einzelnen Stücke herausarbeitete.

In prächtigen Kostümen

Die große Freude am Musizieren war den Kindern und Jugendlichen in ihren prächtigen Kostümen anzumerken. Schön, wie das Orchester zurücktritt, um den Soli einzelner Balalaiken oder eines Knopfakkordeons Raum zu geben, fein die etwas hinausgezögerten Fermaten, Zäsuren, um dann gemeinsam in exakter Frische wieder einzusetzen, toll die abgezirkelten Schlüsse!

Seit 1994 leitet Lev Zlotnik, der ehemalige Leiter von großen russischen Volksorchestern, an der Lenneper Schule für Musik, Kunst und Theater dieses Orchester, das von Kindern und Jugendlichen aus Aussiedlerfamilien besucht wird. Die Soli machen deutlich, dass im Orchester eine vielseitige Arbeit stattfindet. Neben der Balalaika spielen die Jugendlichen Gitarre, Klavier, Akkordeon, Bajan und die russische Tischharfe Gusli. Abwechslungsreich wurde das Konzert durch die Beiträge der Solisten. Sicher, klar und kräftig waren die Stimmen der kleinen Sängerinnen und Sänger Elvira Albrecht, Katrin und Edgar Husselmann in den Volksliedern.

Mit innerer Spannung musiziert

Die Gitarristin Svetlana Poles spielte mit kräftigem Zugriff ausdrucksvoll das flamencoartige Stück ´Solarias´, voller Schwung und innerer Spannung musizierten Grigorie Rotstein, Balalaika, und Michael Koutcherski, Gitarre, zwei Zigeunerlieder. Dieser entfaltete Poesie und Farbenreichtum im Stück ´Ach, ty duschetschka´.

Die sechs Mädchen der Tanzgruppe (Leitung Olga Diel) zeigten teilweise zur Musik des Orchesters eine hübsche Quadrille, den Tanz Komarinskaja, den witzigen Tanz ´Barynja´, das dichterische Bild ´Wolgaretschka´ und die beliebte ´Kalinka´. Überraschungsgäste waren die Solisten Maria Tschernysch, die das berühmte Lied ´Dorogoj dlinnoiju´ mit Temperament vortrug und Tenor Luca Grek, Opernhaus Dortmund, der mit seiner klaren, in der Höhe kraftvollen und im absolut mühelosen Falsett die Lieder ´Abendglocken´, ´Kolokoitschik´, ´Marussja´ und das stimmungsvolle ´Schneegestöber´ sang, begleitet von Johannes Schmidt und Lev Zlotnik.